Kurt Marti, geboren am 31. 1. 1921 in Bern; nach der Matura zwei Semester Rechtsstudium, dann Theologiestudium in Bern und Basel (bei Karl Barth). Im Dienste des ökumenischen Rates der Kirchen ein Jahr in Paris. Pfarrer in Leimiswil, dann in Niederlenz, von 1961 bis 1983 an der Nydeggkirche in Bern. Verfasste regelmäßig die Kolumne „Notizen und Details“ in der „ZeitSchrift / Reformatio“. Marti starb am 11. 2. 2017 in Bern.
* 31. Januar 1921
† 11. Februar 2017
von Elsbeth Pulver
Essay
Das literarische Werk von Kurt Marti umfasst zwar eine beachtliche Reihe von Titeln, aber die einzelnen Bände sind, mit Ausnahme der Predigtsammlungen, wenig umfangreich, ja sogar äußerst schmal. Der Grund dafür liegt wohl zum Teil im Doppelberuf des Pfarrer-Schriftstellers: Die Beanspruchung durch ein ohne größere zeitliche Unterbrechung ausgeübtes Pfarramt verstärkte offensichtlich die Neigung des Autors zur kurzen Form. Aber nicht nur äußerlich bestimmt der Pfarrerberuf das literarische Werk Martis in Gegensatz und Übereinstimmung: Die Anfänge seines literarischen Schaffens hat der Autor selbst zurückgeführt auf seine Unzufriedenheit mit der kirchlichen und theologischen, durch Liturgie und Erwartungen der Gemeinde festgelegten Sprache, auf sein Bedürfnis nach einer Sprache, „die genauer, ehrlicher, sachlicher sein sollte“, die – wie er dies in einem Gedicht formuliert – „so stark und so frei ...